Vulkaneifel: Wir gestalten gemeinsam die Zukunft (neue FP)
WIR für die Vulkaneifel – ZUKUNFTSORIENTIERT, REGIONAL und AKTIV
Mit diesem Leitbild werden die Werte betont, die sowohl grundsätzlich auf den LEADER-Ansatz zutreffen (zukunftsorientiert und regional) und gleichzeitig angekündigt, dass die Region zusammen mit den dort lebenden Menschen (wir) aktiv, gestärkt durch Zusammenhalt und Vernetzung, auf die zukünftige Entwicklung einwirken möchte. Gegenüber dem regionalen Leitbild aus der vergangenen Förderperiode ist das neue als Weiterentwicklung zu verstehen
Klima und Umweltschutz
Als Mittelgebirge ist sich die LAG Vulkaneifel ihrer Vulnerabilität gegenüber Klimawandelfolgen bewusst. Eindringlich wurde dies zuletzt im Sommer 2021 aufgrund von Starkregenfällen und darauffolgenden Hochwasserereignissen deutlich. Weiterhin ist die hochwertige und diverse naturräumliche Ausstattung eines der identitätsstiftenden Merkmale der Region und wirkt sich maßgeblich auf den Erholungswert (für Touristen und als Wohnstandort) aus. Innerhalb der Region besteht ein Konsens, dass es dies zu schützen und aufrechtzuerhalten gilt. Die LAG Vulkaneifel möchte anhand ihrer Projektauswahl insbesondere solche Vorhaben unterstützen, die diese Aspekte berücksichtigen und einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten – unabhängig ihrer Zuordnung eines Handlungsfeldes. Es ist ebenfalls angedacht, den LEADER-Ansatz zur Umsetzung von Maßnahmen aus kommunalen Klimaschutzkonzepten zu nutzen. Mit Handlungsfeld C besteht darüber hinaus die Möglichkeit, explizit Projekte, die auf Klima- und Umweltschutz abzielen, umzusetzen.
Wissensaustausch
Der Wissensaustausch zwischen Akteuren innerhalb und außerhalb der Region kann über verschiedene Formate erreicht werden. Im Aktionsplan sind Exkursionen und Besichtigungsfahrten zu umgesetzten LEADER-Projekten geplant und in der kommenden Förderperiode wird an überregionalen LEADER-Foren festgehalten, um den Erfahrungsaustausch zwischen verschiedenen Lokalen Aktionsgruppen zu fördern. Auch auf der Ebene umzusetzender Projekte wird in einigen Teilhandlungsfeldern der Wissensaustausch bestimmter Zielgruppen eindeutig vorgesehen.
Innovation
Die Umsetzung des LEADER-Ansatzes in der Region Vulkaneifel setzt sich den Anspruch, innovative Projekte zu fördern. Innovation wird in diesem Kontext als „neu für die Region“ verstanden. Die Umsetzungen der Projekte sollen unter den individuellen Rahmenbedingungen in der Region geschehen und somit als gute Praxisbeispiele gelten. Innovativ können Projekte aber auch dann sein, wenn bereits bekannte Ansätze oder Ideen angepasst an die Begebenheiten vor Ort umgesetzt werden. Somit lässt sich Innovation auch maßgeblich durch Wissensaustausch, besonders mit anderen Regionen, erreichen. Die LAG selbst betrachtet sich dabei als Multiplikator guter Ideen, in dem über umgesetzte Projekte (z. B. Projekt des Monats) öffentlichkeitswirksam berichtet wird.
Digitalisierung
Dass die Digitalisierung eine Chance für ländliche Räume darstellt, wurde nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie erneut aufgezeigt. Mit digitalen Kommunikationsformen, insbesondere Videokonferenzen, wird die Distanz zwischen den kommunizierenden Personen irrelevant, dies geht in vielen Fällen mit einer hohen zeitlichen Ersparnis sowie Synergieeffekten für einen nachhaltigeren Lebensstil aufgrund geringeren Individualverkehrsaufkommen einher. Durch eine flächendeckende Digitalisierung werden Disparitäten zwischen ländlichen und urbanen Gebieten abgebaut und die Chancengleichheit erhöht. Die Digitalisierung ist für die LAG Vulkaneifel untrennbar mit Zukunftsfähigkeit verbunden. Dabei kann LEADER bei der Qualifizierung und Wissensvermittlung ansetzen, sei es für Kommunen, für Wirtschaftsakteure oder Vereinsstrukturen. Weitere mögliche Anknüpfungspunkte für LEADER bieten die Bereiche Vernetzung von Akteuren (z. B. Aufbau von Datenbanken), Tourismus (Schaffung digitaler Angebote), Landwirtschaft (Digitale Agrarportale) und vieles mehr. Die infrastrukturelle Förderung von Projekten soll dabei jedoch nur in Einzelfällen geschehen, denn hierfür halten bereits andere Förderkulissen weitereichende Möglichkeiten vor.
Chancengleichheit
Chancengleichheit bedeutet im Verständnis der LAG Vulkaneifel, dass allen Personen eine gleichberechtige und gleichwertige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden soll, unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, der Herkunft von Personen oder körperlichen und psychischen Einschränkungen. In den Handlungsfeld-übergeordneten Entwicklungszielen möchte die LAG Vulkaneifel sicherstellen, dass eine Teilhabe aller Bürger bei LEADER-Vorhaben gewährleistet wird. Insbesondere bei baulichen Projekten soll eine möglichst umfassende Barrierefreiheit angestrebt werden. Zudem wird die Chancengleichheit z.B. bei der Besetzung des LAG-Entscheidungsgremium oder bei der Planung von Veranstaltungen berücksichtig.